Der Plauener Weihnachtsmarkt

Wohl kaum etwas ist stärker mit der Vorweihnachtszeit verbunden, als ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Bei unserem Besuch in Plauen haben wir uns gefragt, woher diese Tradition kommt, in der Vorweihnachtszeit, Buden auf den Markt zu bauen und Waren feilzubieten. Schlendern Sie mit uns über den Weihnachtsmarkt in Plauen und erfahren Sie mehr über die Geschichte der Weihnachtsmärkte.

Die Geschichte des Weihnachtsmarktes und ein Bummel über den Plauener Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt in Plauen

Weihnachtsmärkte gibt es in Deutschland schon seit dem 14. Jahrhundert. Im späten Mittelalter bot man zu Beginn der kalten Jahreszeit häufig an ein- oder mehrtägigen Märkten Fleisch und andere Lebensmittel an, um sich nach den vorweihnachtlichen Fastentagen den Braten zu kaufen und sich für den Winter eindecken zu können. Daraus wuchs im 14. Jahrhundert der Brauch, diese Märkten auch für Handwerker wie, Korbflechter, Zuckerbäcker oder Spielzeugmacher zu öffnen, der Weihnachtsmarkt entstand. Die Märkte erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, sodass sie immer mehr Händel aus der Umgebung anzogen. Auf dem Markt wurden Stände errichtet, auf denen man Geschenke und allerlei Nützliches für die Weihnachtszeit erwerben konnte. Abgerundet wurde das Angebot durch gebrannte Mandeln, geröstete Kastanien und Nüsse.

Der älteste Markt in Sachsen ist der Striezelmarkt, der seit 1434 stattfindet, aber auch der Markt in Plauen öffnet nun schon seit über 300 Jahre seine Tore.

Die Geschichte vom Weihnachtsmarkt und ein Bummel über den Plauener Weihnachtsmarkt
Die Pyramide vorm alten Rathaus – Weihnachtsmarkt in Plauen

Oft öffneten die Märkte kurz  vor Weihnachten und schlossen danach – da dies auch die Zeit war, wo Mägde und Diener eine kleine Extraentlohnung – praktisch ein Weihnachtsgeld – erhielten und dies auf den Märkten an den freien Tagen ausgeben konnten.

Die Geschichte des Weihnachtsmarktes und ein Bummel über den Plauener Weihnachtsmarkt
Lichterglanz und Budenzauber

Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist der Weihnachtsmarkt in der Vorweihnachtszeit aus keiner Stadt mehr wegzudenken. Um die Weihnachtszeit zieht durch die Stadt ein wunderbarer Duft von Glühwein, Bratwurst und gebrannten Mandeln und alles erstrahlt in herrlichem Lichterglanz.

Die Geschichte des Weihnachtsmarktes und ein Bummel über den Plauener Weihnachtsmarkt
Blick Richtung Johanniskirche vom Rathausportal

Auch heute noch gibt es bei dem Angebot auf den Weihnachtsmärkten kleine regionale Besonderheiten, die einzelne Märkte besonders liebenswert machen, weil es eben nicht ein austauschbares Produkt ist. So findet man auf dem Plauener Weihnachtsmarkt – wie auf anderen sächsischen Märkten auch – traditionelle Erzgebirgische Holzkunst und Plauener Spitzen und man kann Bambes verspeisen – eine Art Kartoffelpuffer.

Die Geschichte des Weihnachtsmarktes und ein Bummel über den Plauener Weihnachtsmarkt
Vogtländische Spezialität – Bambes

Aber ja, auch ich sehe nicht alles durch die weihnachtliche Lichterglanzbrille  – oftmals trüben Billighändler mit in asiatischen Ländern gefertigten Sachen das Gesamtbild sehr. Da wünschte ich mir oft den Mut zu kleineren Märkten, die dann aber nur auf die Region begrenzt sind und so ein Alleinstellungsmerkmal schaffen.

Die Geschichte des Weihnachtsmarktes und ein Bummel über den Plauener Weihnachtsmarkt
Ein passendes Hütchen für den Weihnachtsmarkt -mit einer Schneeflocke aus Plauener Spitze

Nun aber zu unseren persönlichen Highlight auf dem Weihnachtsmarkt in Plauen. Vor dem alten Rathaus erstrahlt der Altmarkt in herrlichem Licht der Pyramide und der Tanne, unter der man gemütlich einen Glühwein trinken kann.

  1. Der Blick von der Rathaustreppe – wie wunderschön, wenn einem alle Stände zu Füßen liegen und man den Lichterglanz bewundern kann

    Der Weihnachtsmarkt in Plauen
    Der Weihnachtsmarkt von oben
  2. Der Stand Nummer 64. Vorm Rathaus stehend ganz rechts den Gang entlang, gibt es den besten Glühwein mit in Alkohol eingelegten Früchten. Man hat die Wahl zwischen Mandarinen und Kirschen – einfach lecker.

    Der Weihnachtsmarkt in Plauen
    In Alkohol eingelegte Früchte verfeinern den Glühwein
  3. Sehr zu empfehlen ist die Wurstsuppe  direkt beim Fleischerstand an der Tanne. Die Wurstwaren werden nur zur Weihnachtszeit von Joachim Fischer produziert und auch nur hier verkauft. Es lohnt sich sehr.
  4. Riesige Dominosteine und Baumkuchen von der Goldbrötchen Bäckerei Jahnsmüller aus Kottengrün.

    Der Weihnachtsmarkt in Plauen
    In unserer weihnachtlich geschmückten Küche verspeisen wir die kleinen Mitbringsel vom Markt
  5. Die Tasse des Weihnachtsmarktes können die Bewohner der Stadt und ihre Besucher selbst gestalten. Noch bis zum 31. Dezember können Entwürfe für das nächste Jahr eingereicht werden. Und dann können sie unter www.buergertasse.de bis Ende Januar abstimmen. In diesem Jahr ziert die Tasse der Kemmlerturm sowie die vogtländischen Sagengestalten – der Moosmann und  die Wattefrau.

Wenn sie zur Weihnachtszeit in Plauen sind, besuchen Sie auf jeden Fall den größten Weihnachtsmarkt des Vogtlands. In diesem Jahr haben Sie noch bis zum 21. Dezember Gelegenheit.

Der Weihnachtsmarkt in Plauen
Das hell erleuchtete Rathaus erstrahlt über dem Weihnachtsmarkt

Und wenn Sie einmal in Plauen sind, schauen Sie doch in unserem Ladengeschäft in der Annenstraße 9 vorbei – es ist keine 10 Minuten vom Weihnachtsmarkt entfernt, geöffnet Mo-Fr von 9-17 Uhr.

Türchen Nummer 16 – Plauener Weihnachtsmarkt